Über den Autor

Sebastian Scharfe

MGK-Klinik Kassel
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34117 Kassel
Germany
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Vita

  • 2006 Gesellenabschlussprüfung Zahntechnik
  • 2011 Staatsexamen an der Georg-August-Universität Göttingen und zahnärztliche Approbation
  • 2016 Promotion zum Dr. med. dent./Fachgebiet "zahnärztliche Schlafmedizin"
  • 2015 Verleihung der Gebietsbezeichnung "Oralchirurgie" der Landeszahnärztekammer Hessen
  • seit 2015 tätig als Fachzahnarzt f. Oralchirurgie in der MGK-Klinik PD Dr. Dr. A. Ludwig/Kassel

Co-Autoren

D. Schmidt, PD Dr. Dr. Arwed Ludwig

Ultraschall-navigierte Implantatinsertion – ein neues System für Implantatplatzierung mit dreidimensionalem, hochpräzisem Ultraschall

Thema

Einleitung und Zielsetzung

Bisher wurden in der Implantologie dreidimensionale CT- oder DVT-Daten für Implantatplanungen verwendet. In Abhängigkeit der Qualität der Abtastung ist nur eine maximale Genauigkeit zwischen 1-2 mm dadurch möglich. Für die korrekte Positionierung des Implantates muss eine CAD/CAM-Schiene produziert werden. Das Ziel dieser Studie war es, ein neues Navigationssystem zu testen mit dem Namen Pilot mds, basierend auf hochpräzisem 3-D-Ultraschall.

Material und Methodik

Die korrekte prothetische Implantatposition sowie die knöcherne Oberfläche des Implantatlagers wurden mit einer Ultraschallsonde in der Unterkieferregion 043 für ein Einzelzahnimplantat erfasst. Durch Einblendung eines Röntgenbildes über die erstellte 3-D-Abbildung konnte der Sicherheitsschutz zum N. alveolaris inferior und zu den Nachbarzähnen visuell kontrolliert werden. Die Flagge wurde mittels Aufbiss benachbart zur Schaltlückenregion 043 fixiert. Die Operation erfolgte in normaler Abfolge durch Benutzung des Bohrsystems mit den reflektierenden Objekten am Winkelstück. Durch das präzise Ortungssystem wurde die Implantatposition festgelegt (Abb. 1-4).

Ergebnisse

Das Navigationssystem Pilot mds ermöglichte, mittels hochpräzisem Ultraschall navigiert, die exakte Position des Implantates in Echtzeit mit einer Genauigkeit bis auf 0,2 mm zu ermitteln, bei zusätzlichem Sicherheitsschutz der Nachbarstrukturen und einer maximalen Schonung der atrophierten Bukkallamelle. Es konnte ein vollkeramisches Implantat (ZERAMEX T, D 3,5 mm, L 10 mm) inseriert werden. Die laterale Knochenatrophie wurde durch Augmentation mit autologen Knochenspänen und partikulärem, alloplastischem Knochenersatzmaterial ergänzt. Nach dreimonatigem Heilungsverlauf erfolgte die prothetische Versorgung des Implantates mit optimaler funktioneller und ästhetischer Rehabilitation der Eckzahnregion (Abb. 5-8).

Zusammenfassung:

Das Navigationssystem Pilot mds ermöglicht, mittels hochpräzisem Ultraschall navigiert, eine exakte Insertion des Implantates bei gleichzeitiger Unabhängigkeit des verwendeten Implantatsystems. Eine Schädigung von Nachbarstrukturen wird durch einen aktivierten Sicherheitsschutz des Ortungssystems verhindert. Auf die Anfertigung von CT- oder DVT-Datensätzen kann verzichtet werden. Das Navigationssystem ermöglicht ein hochpräzises Implantieren ohne zusätzliche Strahlenbelastung des Patienten.