Über den Autor

Lars Ahlskog

Praxis Dr. Karl, Heidemarie und Lars Ahlskog
Möhringerstraße 77
78532 Tuttlingen
Germany
Tel.: +49 7461 966126
lars.ahlskog@ahlskog.de
http://www.ahlskog-tuttlingen.de

Vita

Studium

  • 1995: Beginn des Studiums der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der Universität Witten/Herdecke
  • Dez. 2000: Approbation als Zahnarzt

Beruflicher Werdegang

  • 2001-2003: Ausbildungsassistent in der Praxis der Eltern
  • 2003-2007: Niederlassung in der Gemeinschaftspraxis Dr. K., H. und L. Ahlskog in Tuttlingen
  • 2007-2011: Zahnarzt in der Klinik für Zahnärztliche Prothetik am Universitätsklinikum Ulm
  • 2011: erneute Niederlassung in der Gemeinschaftspraxis Dr. K., H. und L. Ahlskog in Tuttlingen
  • 2013: Gründung der Praxis für Zahnheilkunde Lars Ahlskog
  • 2013: PEERS-Förderpreis Kategorie „Fallpräsentation“
  • 2015-2016: p3 International Program, Dentsply Sirona Implants
  • 2016:  PEERS-Förderpreis Kategorie „Video"

Prothetische Stützung der Mukosa mittels individualisiertem PEEK Healing Abutment bei verzögerter Sofortimplantation im Molarenbereich

Thema

Einleitung

Um die Nachteile der gedeckten Einheilung zu vermeiden, wurden in den letzten Jahren Konzepte zur Sofortimplantation und -rekonstruktion, sowie lappenfreie Verfahren für die Implantattherapie vorgestellt. Sehr hohe Erfolgsraten und exzellente ästhetische Ergebnisse sind in der wissenschaftlichen Literatur für die ästhetische Zone beschrieben. Aber auch mittels Sofortimplantationen in Extraktionsalveolen von Molaren scheinen vielversprechende klinische Ergebnisse erzielbar.1

Begründung der Therapie

Die Sofortimplantation in gleicher Sitzung mit der Extraktion eines Zahnes ist bei nicht planbaren Eingriffen im Rahmen der Schmerztherapie für nicht spezialisierte Praxen kaum darstellbar. Eine Verzögerung des Implantationszeitpunktes um einige Tage bis wenige Wochen lässt sich somit in entsprechenden Behandlungssituationen in den meisten Praxen nur schwer umgehen. Die vollständige Weichgewebeheilung nach ca. vier bis acht Wochen gilt es jedoch, hierbei zu vermeiden, diese macht die Lappenbildung für die Implantatinsertion erforderlich.4 Bei intakter knöcherner Lamelle ist eine Knochenaugmentation, auch bei großem verbleibenden Spalt nach bukkal für eine vollständige Osseointegration nicht erforderlich.2 Zur Vermeidung von Alveolarfortsatzdefekten und Schaffung eines optimalen Emergenzprofils bieten individuelle prothetische Formen dem Weichgewebe im Rahmen der Implantateinheilung optimale Stützung.3

Therapieverlauf

Eine 75-jährige Patientin wurde mit starken pulpitischen Schmerzen im linken Oberkiefer in unserer Praxis vorstellig. Bei der Untersuchung der Patientin erwies sich der Zahn 26 als stark perkussionsempfindlich, die Sensibilitätsprobe war negativ. Nach Entfernung der Goldteilkrone und Pulpaeröffnung im Rahmen der Kariesexkavation, wurde der Patientin aufgrund einer vollständigen Obliteration der Pulpa die Entfernung des Zahns 26 angeraten und noch in der selben Sitzung entfernt. Drei Wochen nach Extraktion erfolgte in Regio 26, nach professioneller Prophylaxe eine erneute Excochleation der Alveole und die schablonenorientierte Aufbereitung und Insertion eines konischen 4,8 mm ASTRA EV (9 mm) im Bereich des interradikulären Septums. Die Anzahl der Bohrschritte konnte durch die Verwendung dieses Implantattyps für die Molarensofortimplantation auf ein Minimum reduziert werden. Da die Patientin eine orale Entnahme von Knochen im Vorfeld abgelehnt hatte, erfolgte keine Augmentation des verbleibenden Spalts (Gap) mit autologen Knochenspänen. Knochenersatzmaterialen fanden ebenfalls keine Verwendung. Um das Weichgewebe möglichst optimal prothetisch zu stützen wurde chairside ein TempDesign™ EV-Abutment angepasst und eingebracht. Nach acht Wochen erfolgte die Abformung mittels individualisiertem Abformpfosten und nach elf Wochen wurde ein ATLANTIS-CAD/CAM-Abutment (GoldHue™) sowie eine Vollkeramikkrone eingegliedert.

Bildergalerie (16)

Literatur:

  1. Nölken R.: Immediate Insertion of 5,4 mm OsseoSpeed™ EV Implants into Molar Extraction Sites: 1-Year Results. Poster, 23th Annual Scientific Meeting, EAO, 2014.
  2. Tarnow DP, Chu SJ.: Human histologic verification of osseointegration of an immediate implant placed into a fresh extraction socket with excessive gap distance without primary flap closure, graft, or membrane: a case report. Int J Periodontics Restorative Dent. 2011 Sep–Oct;31(5):515–21.
  3. Ahlskog L.: Individuelle Healing Abutments in der dentalen Implantologie, Poster, 7. Gemeinschaftstagung DGI/ÖGI/SGI, Wien 2014.
  4. Chen, S; Buser, D (2008): Implants in post-extraction sites: A literature review. Buser D, Belser U, Wismeijer D (eds). ITI Treatment Guide.Vol 3: Implants in extraction sockets. Quintessence.

Zusammenfassung:

  • TempDesign™ EV-Abutments sind nach Indivualisierung für die optimale prothetische Stützung der Weichgewebe im Rahmen der Molarensofortimplantation geeignet.
  • Optimale prothetische Formen unterstützen den chirurgischen Eingriff und können Alveolarfortsatzdefekte vermeiden helfen.3
  • Eine Sofortrekonstruktion des Emergenzprofils reduziert die Wundfläche bei der Sofortimplantation im Molarenbereich erheblich.
  • Semiindividuelle Formen der PEEK Healing Abutments für eine vollständige Bedeckung der Alveole sind wünschenswert.